Mittwoch, 1. Februar 2017

Inka, Flo und die 7%


Originalvideo


Vor einiger Zeit kommentierte ich das Video von Inka und Flo, die gemeinsam das obige Video über Feminismus drehten.


Was für eine Argumentationskette:  
"Wenn ich an andere Länder denke... es gibt da 12jährige Mädchen, die werden an Männer verheiratet, die mindestens 3mal so alt sind wie wir."
"'Ja gut, aber das ist ja auch in anderen Ländern!"  
"Ja und in Deutschland geht's uns um einiges besser. Aber: trotzdem wachsen wir mit sexistischer Werbung auf und festgefahrenen Rollenbildern, die dazu führen, dass nur 7% aller Chefs Frauen sind." 
Dann frag doch mal die vorzeige-militante Feministin Julia Schramm, was sie davon hält... Und dann noch Andre Teilzeit verlinken und Susanne Grime supporten... Der Moment, wenn man aus Feminismus eine Lachnummer macht.

Weiter:

"Wenn Du dafür bist, dass jeder Mensch gleichwertig behandelt wird... dann bist du Feminist!"

Ja, in der Tat eine nicht sonderlich plausibel nachvollziehbare Argumentation.
Nun ist es ja mit Feminist(inn)en oft so, dass sie in ihren Videos und Blogs für gewöhnlich Mißstände anprangern, Strohmänner bauen, Sündenböcke suchen und finden, Mythen aufrecht erhalten, und und und...
Und wenn Mißstände angeprangert werden, werden selten bis nie gleichzeitig auch Lösungsansätze mitgeliefert. Unabhängig davon haben diese Mißstände oft einfach und plausibel zu erklärende Hintergründe, meist ist es streng genommen gar kein Mißstand.
Jedenfalls nehmen sie auch die Faktenlage nicht sonderlich ernst, Hauptsache, es passt in die Agenda und ins Feindbild.
So sagte Inka, siehe Zitat, dass Frauen aufgrund der festgefahrenen Rollenbilder Frauen nur 7% aller Chefs ausmachen.

Frage:
In Deutschland? Weltweit? Woher stammen die 7%? Quellenangabe? Und sicher, dass dies aufgrund der festgefahrenen Rollenbilder geschieht? Gibt es auch dafür eine verlässliche Quellen? Und ist der Online-Feminismus ernsthaft die Lösung für die angesprochenen Probleme wie z.B. Zwangsheirat im Nahen/Mittleren Osten? Ist die angesprochene Gleichheit dann nicht eher der Egalitarismus?


Es dauerte nicht lange, da fand ich auf der Seite des Bundesamtes (2016) für Statistik folgendes:





Die einzigen 7% weiblicher Führungskräfte, die hier zu finden sind, haben laut Bundesamt für Statistik einen niedrigen Schulabschluss. Aber das meinte Inka sicher nicht.


Was ich aber bei weiterem Klicken fand und viel interessanter fand: einfach inka ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu Amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann. 
Nun, Amazon ist ja bekannt aufgrund seiner unmenschlichen Arbeitsbedingungen (exszessive Arbeitszeiten und niedrige Gehälter), der vergangenen Steuervermeidungstricks (Luxemburg), der (fast) Monopolstellung...
Als Feministin derartige "Mißstände" anprangern, dann aber selbst für jene sorgen, in dem man Unternehmen unterstützt, die mit moralisch äußerst zweifelhaften Praktiken Millionen kassieren...

Etwas ganz normales im heutigen Feminismus.





Amazon Watch berichten auf ihrem Blog kritisch über Amazon. Hätte man vielleicht mal lesen sollen.



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