Sonntag, 19. Februar 2017

Ani, der richtig/falsche Feminismus und der Sexismus


Originalvideo



Leider fehlt hier ein passender Name (wir finden diesen etwas später), also nennen wir sie weiterhin "iambeer foryou"...
Eine Eisschleckende "iambeer foryou" erklärt recht kurz und knapp, was sie über den falschen bzw. richtigen Feminismus und über Sexismus denkt und sich ihre Meinung offenbar nur "durchs Internet, Youtube und durch ihren Kopf gebildet hat". Zitat: "Weil das einfach mein Ding ist!". Ok.
Im Grunde ein nettes Video, da es nicht oft Videos von weiblichen YouTubern gibt, die eine kritische Haltung einnehmen und dies auch öffentlich machen. Und sie spricht auch - sehr lobenswert - einen relativ neuen Trend an: die aufreizenden Fotos mancher selbsternannter Feminist(inn)en, die diese mit ihrer sexuellen Selbstbestimmung und ihres Daseins als Feministin rechtfertigen. Und nur damit.
Was natürlich - wie sie richtig anmerkt - völliger Quatsch ist. Denn damit sollen meines Erachtens nur Diskussionen provoziert werden, um deren Agenda zu erklären und jedem deren Meinung auf die Nase zu binden.
Allerdings muss ich ihr in Hinsicht der Geschlechter widersprechen. Hier ist die Rede von mehr Geschlechtern als das von Mann und Frau. Nun, es wird zwar gerne von mehreren Geschlechtern gesprochen, jedoch - wenn wir ehrlich und bei den Fakten bleiben - wissen wir, dass es genauer genommen nur 2 Geschlechter gibt, Mann und Frau. Eine Frau, die sich als Mann fühlt, ist deshalb noch kein Mann. Man kann der Überzeugung sein, dass ein gefühlter Mann auch ein Mann sein darf, jedoch darf dieser dann nicht von Unterdrückung dessen Geschlecht sprechen, wenn dies nicht allgemein akzeptiert wird.
Hier zu ein interessantes Video vom Doktorant:

Minute 0:42 und 3:37

Ich bin kein Schwulenfeindlicher, Frauenhassender Blogger. Ich liebe Frauen und meine 2 schwulen Freunde. Wenn es um Ungleichbehandlung in meinem Umfeld geht, bin ich garantiert einer der Ersten, der sich meldet und Haltung einnimmt. Dazu muss ich aber kein Feminist sein. Und erst recht keiner, der Themen an den Haaren herbeizieht und Strohmänner baut.

Aber das nur mal als Haar in der Suppe... Tolles Video, ich freue mich auf mehr.

Ps: geiler Pulli, geile Band! ;) 




Das war der aktuelle Stand zum Ende ihres Videos. 

Natürlich nehme ich mir die Leute, über die ich schreibe, schon immer etwas genauer unter die Lupe. Also das Instagram-Profil gecheckt und dabei ist mir dann gleich instant das Entsetzen ins Auge gesprungen. Gut, ich muss den obigen Text nochmal in Frage stellen? 
In ihrem Instagram-Profil finde ich dann folgendes Selfie: 


Eines dieser Fotos zeigt, wie oben, ein Shirt mit jener Aufschrift. Nun stelle ich mir (wieder) folgende Fragen (denn ich habe das in ähnlicher Form auf meinem Instagram-Profil schon gepostet): 

- das Shirt ist von H&M, richtig? Ist ihr als Trägerin bewusst, für was H&M in den letzten Jahren sehr unbequem bekannt geworden ist? Richtig, für die miesen Zustände der Fabrikarbeiter in Asien. Vor allem auch Frauen. Nun trägt sich ein T-Shirt, das unter sehr fragwürdigen Umständen hergestellt wird und dabei diesen Satz trägt, sicherlich erstmal sehr gut - wenn man sich dessen Zusammenhang nicht bewusst ist. Hält man sich diesen Widerspruch bzw. diese Doppelmoral vor Augen, erkennt man auch sicherlich den Widerspruch zu vorangegangen gewonnenem Eindruck von Ani. 
- steht diese Haltung, also das Shirt und der gepostete Text, nicht irgendwie im Gegensatz zu dem, was Ina im obigen Video zeigt? 

Weiter geht es mit dem dazu geposteten Text:

"Gestern hat mich so abgefuckt. Die liebe Jessi (@ironheartx) hat ein Foto von ihrem 
blutigen Bettlaken gepostet, weil sie (wie jede Frau irgendwann mal) "übergelaufen" ist. 
Plötzlich ging auf Twitter und Instagram mega der Hate los "warum sie denn sowas postet". 
Dinge wie "Sowas gehört doch nicht ins Internet" oder "Nächstes mal fotografier ich auch meine 
S****** und stell das ins Internet" kamen nicht nur von sexistischen Männern, sondern auch 
von Frauen, die sowas "ekelerregend" finden. Was zur Hölle?! Frauen finden die Periode eklig?! 
#allesklar Aber was mich wirklich an dieser ganzen Story stört, ist, dass so viele Männer ihren 
Schwanz durch die Welt schicken und fremde Frauen damit belästigen, aber wenn Frauen einmal 
ein pikantes Foto posten, geht sofort Stress los. Wenn Männer posten und schicken dürfen was sie 
wollen, dürfen Frauen das verdammt nochmal auch! Warum muss ich eigentlich so ein Shirt tragen 
und so einen Text schreiben? Es sollte selbstverständlich sein, dass Männer und Frauen gleichgestellt 
sind und die gleichen Rechte haben. Nicht nur im Internet. Wir leben im 21. Jahrhundert; es sollte 
langsam mal Schluss sein mit Sexismus, Homophobie und Antisemitismus. Jeder hat das Recht sich 
zu präsentieren, wie er/sie will. Jeder hat das Recht zu lieben wen er/sie will. Und niemand sollte sich 
dafür schämen, wer er/sie ist. Wenn ihr mit solchen Menschen insbesondere im Internet nicht klarkommt, 
dann gibt's immer noch den "entfolgen"-Button. Und bitte lasst uns einfach mit diesem Bullshit in Ruhe 
und behaltet es für euch."

Puh! 
Also als aufmerksamer Leser ist mir besagte Jessica natürlich ein Begriff. Die ist mir letztes Jahr aufgefallen und natürlich hat sie mein Interesse mit derartigen Postings geweckt. Eigentlich wollte ich einen Artikel darüber schreiben, jedoch empfand ich das aber als unnötig, da mir das alles zu sehr nach Aufmerksamkeitssucherei aussah und ich sowas nicht zusätzlich unterstützen möchte. Menschen wie Jessica finden in fast allem eine Form der Unterdrückung und Möglichkeit, "beleidigt und diskriminiert zu werden". Dem folgte dann auf Nachfragen der klassische Bann. 
Jessica postete ein Foto, auf dem ihr blutiges Laken zu sehen war. Daraufhin folgten Kommentare jeglicher Natur, von Hate bis Ermutigung und Lob. Nun, ich konnte dem Ganzen persönlich natürlich nicht so viel abgewinnen, ich als weit über Ü30iger kenne Blut, auch das von Frauen und provoziert hat es mich auch nicht, denn das sollte das Foto ja. Als erfahrener Mensch habe ich entsprechend wenig Ekel davor. Jedoch bin ich ebenfalls der Meinung, dass so etwas privates und intimes, nichts so offiziell auf Instagram zu suchen hat. Sowas funktioniert nur online. Im Rahmen eines kunstbezogenen Kontextes meinetwegen, ja. Aber das war hier nicht der Fall. 
Was möchte mir Jessica also mitteilen? Dass sie blutet? Das weiss ich. Dass das eklig sein kann? Ist mir bekannt. Sollte mehr darüber gesprochen werden? Finde ich nicht... zu welchem Zweck auch? Soziale Akzpetanz (wie ich in einem anderen Posting mal las) vielleicht? Das Ganze geht in eine sehr seltsame Richtung. 
Siehe dieser Post einer anderen "Feministin": 



Desweiteren verstehe ich in diesem Zusammenhang auch die folgenden Statements nicht ganz: 

"kamen nicht nur von sexistischen Männern" 
Sexistische Männer? Wer unterdrückt deiner Definition von Sexismus wen? Ist derjenige Sexist, weil jemand seinen Ekel mitteilt und seine persönliche Einstellung postet? Nun, Instagram ist eine Social Media Plattform. Auf dieser findet ein Austausch statt, wie im echten Leben auch. Ob mir das manchmal gefällt oder nicht. Es ist einfach so. Oft und vor allem dort sind sehr junge User unterwegs. Die wenigsten Jungs haben, das unterstelle ich denen, kaum Erfahrung mit dem weiblichen Körper. So verhält es sich mit Mädels, die Selbstwertprobleme haben oder einfach aus Stutenbissigkeit haten. Viele überspielen in beiden Fällen das mit scheiß Sprüchen. Viele von den Jungs haben noch nicht einmal ernsthafte Erfahrungen mit einer Frau gemacht und viele dieser Mädchen kennen nicht mal sich selbst. Hier gehe ich also davon aus, dass diese Statements also nicht mal 100% aufrichtig sind und somit meines Erachtens nicht unter die Definition von Sexismus fällt. 

"Frauen finden die Periode eklig?!"
Manche Frauen empfinden das so. Meine Freundin empfand das ebenfalls als eklig, sie sagte, sie würde das so auch nicht machen. Ist das nun schlimm? 

"dass so viele Männer ihren Schwanz durch die Welt schicken und fremde Frauen damit 
belästigen, aber wenn Frauen einmal ein pikantes Foto posten, geht sofort Stress los" 
Differenzierung, maybe? Penisbilder werden aus einem ganz anderen Grund verschickt als Frauen diese pikanten Fotos posten. Das mal vorweg. Dann gibt es natürlich Menschen, Männer wie Frauen, die solche Penisbilder nicht sonderlich prickelnd finden. Ich ebenfalls. Das Recht, ungefragt solches Material zu versenden, nehmen sich diese Verschicker halt einfach raus. Und die pikanten Fotos-Posterinnen eben auch. Beides eckt an. Der Unterschied ist, das Versenden solcher Penisbilder ist strafrechtlich sogar relevant. Die pikanten Fotos aber nicht. Ich sehe also kein ernstzunehmendes Problem.  

"dass Männer und Frauen gleichgestellt sind und die gleichen Rechte haben."
Nun, seit der Nachkriegszeit haben wir sogar die gleichen Rechte. Gott sei Dank. Nur ist in diesem Text kein Zusammenhang/Kontext zur Gleichstellung herzustellen. Gleichstellung im Sinne des Versenden von irgendwelchen Fotos? Müssen wir sowas rechtlich oder gesellschaftlich hinbiegen? Das klingt eher nach First World Problem. 

"Jeder hat das Recht sich zu präsentieren, wie er/sie will." 
Dazu nur soviel: man hat das Recht auf freie Entfaltung, keine Frage. Nur finden die Rechte des einen die Grenzen dort, wo andere Grenzen verletzt werden. Nämlich dort, wo andere Menschen belästigt werden. Das gilt hier für beide. Penisbildverschicker und Pikantfotosposterinnen. Man hat also die Möglichkeit, Nachrichten zu löschen oder Profile von vornherein zu meiden. 



Was halte ich nun vom eingangs geposteten Video im Zusammenhang mit dem Instagram-Posting? 
Widerspruch? Sinneswandel? 


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