Mittwoch, 5. Oktober 2016

Gender Pay Gap - Der Mythos






...es bedarf hier eigentlich keiner vielen Worte. Hier ein Auszug des Blogs Alles Evolution


Sehr geehrter Herr Schmidt,
Sie fragen, warum der Gender Pay Gap in den neuen Bundesländern wesentlich kleiner ist (als in den alten Bundesländern). Dazu ist folgendes zu bemerken: bei der von Ihnen übersandten Tabelle handelt es sich um eine Übersicht zum sogenannten unbereinigten Gender Pay Gap (was auch im letzten Absatz auf der Seite, auf der die Tabelle veröffentlicht ist, erwähnt wird). Das bedeutet, dass der durchschnittliche Bruttostundenlohn aller Männer mit dem Pendant aller Frauen verglichen wird, unabhängig von Alter, Ausbildung, vergleichbarer Tätigkeit, usw.. Beim statistisch bereinigten Gender Pay Gap hingegen werden die strukturellen Unterschiede herausgerechnet. Der übrig bleibende unerklärte Rest des Verdienstunterschieds erlaubt Aussagen zur Höhe des Unterschieds im Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern mit vergleichbaren Eigenschaften. 2010 lag der bereinigte Gender Pay Gap für Deutschland bei 7 % (zum Vergleich: der unbereinigte Gender Pay Gap betrug 22 %). Zwei Drittel des Verdienstabstandes konnten also mithilfe der berücksichtigten Einflussfaktoren erklärt werden. Im Vergleich zum unbereinigten Gender Pay Gap nähern sich die Werte für Ost- und Westdeutschland beim bereinigten Gender Pay Gap an; das Ergebnis für Westdeutschland sinkt auf knapp 7 %, während sich in den neuen Bundesländer der Gender Pay Gap durch die Bereinigung auf 9 % erhöht. Das bedeutet, dass in Ostdeutschland beschäftigte Frauen verglichen mit Männern in der Summe über Eigenschaften verfügen, die eigentlich einen höheren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst als den der Männer rechtfertigen würden. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage des Statistischen Bundesamtes beispielsweise unter https://www.destatis.de/DE/Publikationen/STATmagazin/VerdiensteArbeitskosten/2013_03/2013_03Verdienstunterschiede.html (Frauenverdienste – Männerverdienste: Wie groß ist der Abstand wirklich?, Statistisches Bundesamt, 19.03.2013)

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass beim Vergleich von Arbeitskräften mit gleicher Qualifizierung, gleichem Beruf, gleicher Führungsspanne, gleichem Beschäftigungsumfang usw. der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in Ost und West annähernd gleich groß ist mit einer leichten Tendenz, im Osten etwas größer auszufallen.
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Ich hoffe, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Christiane Stenzel
Referentin Presse- und Informationsamt

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