Mittwoch, 11. April 2018

Frauen und Rap (2)



Weiter geht's mit folgender Talkrunde, die sehr schön zeigt, was auch tatsächlich stattfindet:
es gibt sehr wohl aktive Frauen, die entweder Sprühen, Tanzen, DJen oder Rappen. Wie Pilz hier sagt, sind viele einfach schlecht. Und wer Rap einigermaßen verfolgt, weiss, dass der Wettbewerb, gehört zu werden, einfach sehr groß ist. Vereinzelt schaffen das einige Frauen, leider aber wohl eher kurzzeitig - die, die es dann weiter schaffen, sind dann auch dementsprechend gut. DJanes sind in aller Regel sehr gut, mir ist bisher keine schlechte DJane aufgfallen, die man dafür schief anschauen und kritisieren müsste. Im Graffiti ist das ebenfalls so. Wenn sich hier eine Frau durchsetzt - und grade in dieser auch gefährlichen und rauen Szene, ist sie in aller Regel auch sehr gut. Diese Frauen werden nicht angefeindet und nicht unten gehalten. Im Gegenteil, diese stehen auf Augenhöhe mit männlichen Opponenten. Beispiele dazu später.

Lady Bitch Ray, ganz Feminist-like, versucht, die Probleme ganz auf ihre eigene Art zu benennen und zu erklären. Dementsprechend (un)lustig.
Melbeatz und Pilz verdeutlichen sehr gut, um was es geht. Entweder bist du nicht gut oder du bist gut, aber den Leuten gefällts nicht. 
Fast zur Hälfte der vergangenen Talkrundezeit (24:35) kommt Helen Fares dazu und erklärt (), dass es sexistische Kommentare
Hier die ganze Talkrunde, sehr sehenswert:


Melbeatz erwähnt bei Minute 11 auf die Frage von Falk Schacht, dass sie in einer sehr männerdominierten Graffitiszene Berlins gemalt hat und wie sie sich da positioniert hat. Wie jeder andere auch, musste man sich da behaupten. Wer gut war, wurde eben auch gefeiert. Unabhängig davon, ob man Frau war.
Und Melbeatz erwähnt hier sehr treffend, dass Produzieren eben auch eine Tätigkeit ist, die technisches Verständnis oder technische Begeisterung erfordern und dies wäre aus Melbeatz' Sicht eine weibliche Seltenheit, das kann ich aus eigener, langjährigen Erfahrung bestätigen.

In diesem Acapella-Battle rappt Pilz gegen Nedal Nib, einem in dieser Battle-Reihe etablierten, sehr erfolgreichen Rapper. Geschmackssache, werden wir feststellen, keine Frage. Jedoch wird hier sehr deutlich gezeigt, dass Pilz nicht als Frau Diskriminierung erfährt, sondern als Rapper(in), was Melbeatz bestätigt. Gegen Nedal Nib's Punchlines kommt Pilz erfolgreich an und gewinnt das Battle letzten Endes und an der stelle darf dann thematisch gerne ein Punkt gesetzt werden. Danke an Melbeatz, Helen und Pilz für die Darlegung ihrer Standpunkte.
Zum Ende hin erklärt Helen Fares den Grund für ihren Rückzug aus dem Rap-Journalismus... dieser war nicht Sexismus, wie einige oft gerne behaupteten.

Hier das gesamte Battle:





Arschlöcher bleiben Arschlöcher und müssen 
sichtbar gemacht und rausgeschmissen werden. 

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