Mittwoch, 16. August 2017

Sexismus Valley - Das Google Manifest Teil 1


"Google-Mitarbeiter gefeuert".
So oder so ähnlich wurden die letzte Woche zig Artikel betitelt. Dem vorausgegangen ist das Manifest eines Google-Mitarbeiters. Darin schildert dieser seine Sicht über Google's Work Policy, kritisiert diese und weist letztendlich darauf hin, wie man diese beseitigt.

"Natürlich muss darüber geschrieben werden, Frechheit!" dachte sich Anett. Das Manifest lesen muss man aber nicht.

Sie schrieb in der Welt folgenden Artikel:


Alle Männer sind also schlechte Journalisten. 
Hier die wichtigsten Zitatstellen und eine kurze Bemerkung dazu, da ich bei so einem pseudo-journalistischen Käse Schädelbrummen bekomme und manche Antworten waren dementsprechend nur in Gifs darstellbar. Anett hat offenbar in ihrer Kränkung versucht, etwas wahnsinnig Originelles und Sarkastisches zu schreiben.

"Frauen sind nicht für IT-Jobs geeignet, behauptet ein Google-Mitarbeiter." 
Hat er nicht. In keiner Zeile... Stattdessen:
"Note, I’m not saying that all men differ from women in the following ways or that these differences are “just.” I’m simply stating that the distribution of preferences and abilities of men and women differ in part due to biological causes and that these differences may explain why we don’t see equal representation of women in tech and leadership. Many of these differences are small and there’s significant overlap between men and women, so you can’t say anything about an individual given these population level distributions."

"Ich will hier niemanden diskriminieren. Wirklich nicht." 
Das ist nicht mal witzig... ich nehme an, das sollte es sein.

"Aber es gibt auch biologische Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Und die führen eben dazu, dass Männer schlechte Journalisten sind. Ich kann nichts dafür. Ich kann es nur belegen."
Auch nur wieder ein ganz verkrampfter Versuch, witzig zu sein und das einfach umzudrehen. Man hat mich schon mal deutlich lauter gähnen hören. Und belegt hat Anett das auch nicht.

"In seinem zehnseitigen Text legt der Software-Entwickler dar, warum alle seine Kolleginnen grundsätzlich nicht gut genug für ihren Job seien."
Frauen, führt der Autor aus, erfüllten die biologischen Voraussetzungen für Software-Entwicklung nicht. Man stelle sie nur aus politischen Motiven ein." 
Das klingt dann gar nicht mehr so nach dem, was er in folgendem Absatz sagt:
"Feminism has made great progress in freeing women from the female gender role, but men are still very much tied to the male gender role. If we, as a society, allow men to be more “feminine,” then the gender gap will shrink, although probably because men will leave tech and leadership for traditionally feminine roles."

"Ich kann ihn so gut verstehen. Endlich sagt es mal einer. Im Journalismus haben wir das gleiche Problem, nur umgekehrt. Doch wird dieser Mann gefeiert für seine Courage, die Wahrheit öffentlich zu machen? Nein, er wird kritisiert." 
"I’ve gotten many personal messages from fellow Googlers expressing their gratitude for bringing up these very important issues which they agree with but would never have the courage..."

"Medien berichten weltweit. Google hat ihn entlassen. Kollegen werfen ihm vor, das Arbeitsklima zu vergiften und seinen Job selbst nicht verstanden zu haben: Sämtliche Eigenschaften, die er abfällig als „weiblich“ einordnet, seien Kernkompetenzen in der Software-Branche."
Aha... klingt auch nicht so nach:
"Note, I’m not saying that all men differ from women in the following ways or that these differences are “just.” I’m simply stating that the distribution of preferences and abilities of men and women differ in part due to biological causes and that these differences may explain why we don’t see equal representation of women in tech and leadership. Many of these differences are small and there’s significant overlap between men and women, so you can’t say anything about an individual given these population level distributions." 

"Im Gegensatz zu Google beziehungsweise Alphabet, dem erfolgreichsten Internet-Unternehmen aller Zeiten, ist mein Arbeitgeber kein Verlierer. Ich darf die Wahrheit schreiben. Auch wenn die Wahrheit, dass Männer schlechtere Journalisten sind, einigen wehtun dürfte." 


"Doch Männer können nicht so gut mit Sprache umgehen wie Frauen. Dazu gibt es Studien: Frauen benutzen eher Worte – Männer ihren Körper."
Füge die Studien doch mit an, Anett. Man man man...
Aber ich fand folgendes:


"Jedenfalls sollte es ein Beruf sein, in dem man nicht ganze Tage damit verbringt, anderen zuzuhören, denn das können Männer auch nicht. Frauen haben dort, wo Gehörtes verarbeitet wird, elf Prozent mehr Hirnmasse. Das macht sich bemerkbar. Im Journalismus hört man dauernd irgendwem zu: Politikern, Unternehmern, Wissenschaftlern, Juristen, Lehrern – die Liste ist lang."
Mein liebstes Beispiel für die oft auch weibliche Gesprächskultur...



"Hinzu kommt noch, dass Männer sich Studien zufolge eher für Dinge interessieren als für Menschen. Sie hören also nicht nur schlechter zu, sie sind ganz allgemein asozialer."
Welchen Studien?

"Männer verschrecken ihre Gesprächspartner, weil sie größer und kräftiger sind als Frauen. Ihre Interviews laufen schlechter, auch am Telefon, denn Männer haben tiefere Stimmen, und tiefe Stimmen – auch dazu gibt es Studien – signalisieren Dominanz, und die wiederum schüchtert ein."
Wieder Studien... welche bloß?

"Männer sind zehn Prozent häufiger farbenblind, auch das beeinträchtigt die Arbeit. Zum Beispiel bei der Fotoauswahl oder bei der Berichterstattung über rot-grüne Koalitionen. Männer machen dauernd Fehler." 
Und trotzdem sind die meisten Fotografen männlich und dazu auch noch häufiger Preisträger als Frauen. Und nun?

"All das meine ich wirklich nicht böse. Ich habe nichts gegen Männer. Das alles hier sind einfach biologische, nach bestem Wissen und Gewissen ausgesuchte Fakten."



"Fühlt euch also bitte nicht angegriffen, liebe Kollegen. Ihr seid schlecht in eurem Job, den ihr nur habt, weil ihr politisch und gesellschaftlich bevorzugt werdet. Aber ich verzeihe euch. Wir wollen doch weiterhin gut zusammenarbeiten." 









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