Folgendem Instagram-Post konnte man entnehmen, dass die "extreme Zunahme der Labioplastik auf die Schönheitsideale der Porno-Industrie zurückzuführen ist."
Auf die Frage,
Auf die Frage, welche Medien denn wo konkret ein Schönheitsideal der Vagina propagieren, kam folgende Antwort:
@idontneedisms "Ok, dann kann ich mir auch etwas von meiner Zeit für eine Antwort nehmen. Ich recherchiere dazu für mein Bachelorthema und die Schönheitsoperationen in diesem Bereich nehmen extrem zu und die "Interessenten" werden immer jünger. In den seltensten Fällen müssten die Frauen aus Sicht eines Arztes operiert werden, haben aber Beklemmungen beim Sex, wegen dem Aussehen ihrer Vagina, die eben wie alles andere am Menschen sehr individuell ist. Das hat mich dann einfach interessiert und weil ich es auch aus meinem Bekanntenkreis kenne, dass gerade junge Männer über bestimmte Vaginen-Typen negativ reden und sie als hässlich bezeichnen. Wenn man dann also zurück denkt, woher diese Abneigungen wohl kommen mögen, schauen viele gerade in der Jugend hauptsächlich eine bestimmte Art Pornos und Aufklärung findet nicht wirklich statt. Im Zusammenhang dazu stehen die vielen Schönheitsoperationen, denen sich Erotikdarstellerinnen unterziehen, um oben,- wie untenrum ein bestimmtes Ideal zu erfüllen. Dass es natürlich Pornos gibt, die alle Ausführungen zeigen, bestreite ich keinesfalls:) "
Die Erbeerlounge verfasst hierzu über mögliche Motive: "Studien haben ergeben, dass der Großteil der Schamlippenverkleinerungen aus ästhetischen Gründen erfolgt. In den wenigsten Fällen wurden die hervorstehenden inneren Schamlippen als störend beim Tragen von Kleidung oder beim Sport empfunden. Darüber hinaus handelt es sich bei den meisten Patientinnen nicht etwa um Frauen mit abnorm vergrößerten inneren Schamlippen, selbst wenn diese von den Frauen als solche empfunden wurden. Erstaunlich viele der Frauen, die sich dieser Operation unterziehen, seien außerdem unzufrieden mit der dunklen Einfärbung ihrer Schamlippenränder. In fast allen Fällen handelt es sich also um Schönheitsoperationen und nicht um medizinisch notwendige Eingriffe. Kritiker bemerken, dass vielen Frauen insbesondere von Privatkliniken eine medizinische Notwendigkeit und ein gesteigertes sexuelles Empfinden vorgegaukelt wird, das jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen ist."
Dr. Mayer-Gattermann hierzu: "Brüste vergrößern, Fett absaugen, Lider straffen – die aktuelle Statistik für Operationen und Eingriffe im Bereich der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie macht deutlich, dass ästhetische Schönheitsbehandlungen in Deutschland immer selbstverständlicher werden. Die Brustvergrößerung mit Implantat (17,8 Prozent) steht in Deutschland, mit einem deutlichen Zuwachs von 2,4 Prozent, auf dem ersten Platz der beliebtesten Schönheits-OPs. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Lidstraffung (13,3 Prozent) und die Fettabsaugung (10,4 Prozent), gefolgt von Hals-, Stirn-, Facelift (6,4 Prozent),
Bauchdeckenstraffung (5,4 Prozent), Bruststraffung (4,9 Prozent), Lippenkorrektur (4,4 Prozent), Nasenkorrektur (4,3 Prozent), Intimkorrektur (4,1 Prozent) und der Brustverkleinerung mit 3,9 Prozent."
Passend zu dieser Expertise des Chirurgs die aktuellste Statistik des Bundesamt für Statistik, in dem auch chirurgische Eingriffe im Intimbereich genannt werden. Auffällig hier, dass es nicht einmal einen nennenswerten Anstieg zwischen 2012 bis 2016 zu verzeichnen gibt. Laut Mayer-Gatterman bewegt sich die Zahl bei etwa 4%.
Es sei hier angemerkt, dass sämtliche Seiten der Chirurgen und Kliniken auf Risiken hinweisen. Eine solche Labioplastik wird erst ab 18 Jahren durchgeführt und auch erst - wenn - nach einem ausführlichen Gespräch mit dem/der Chirurgen/in.
Interessant ist jedoch folgendes:
Vorzeige-Feministin Suzie Grime hat ihre Brust-OP öffentlich gemacht und hat dies "feministisch" legitimiert. Ok, eigentlich muss man dies überhaupt nicht legitimieren, aber gut...
Brust-OPs machen den Großteil der Schönheitsoperationen aus, Intimoperationen den geringsten.
Sinn?
Fazit:
Es kann nach bisherigem Stand keine Rede von extrem steigenden Zahlen der Intimeingriffe sein... die Schuld ist auch offensichtlich nicht in der Pornoindustrie zu suchen... die Medien, wie so oft, können es also nach ausgiebiger Recherche irgendwie nicht gewesen sein und aus Kommentaren einiger unterbelichteter Männer des eigenen Bekanntenkreises leitet man eine allgemeine Haltung ab. All das klingt ohne konkrete Hinweise und Fakten stark nach Spekulation und gefühlter Wahrheit. Und nach der Suche nach einem Buhmann.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen